Zusammentreffen mit Licht, Kunst und Raum – tief unter der Erde
Am 11.02.2023 besuchten die WIR Unternehmerinnen das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna, das weltweit einzige Museum, das sich ausschließlich der Präsentation dieser Kunstform widmet. Es wurde 2001 gegründet, liegt circa zehn Meter unter der Erde und schafft auf 2.600 qm, in den Kühlgewölben der ehemaligen Braustätte der Lindenbrauerei, eine beeindruckende Verbindung zwischen avantgardistischen Lichtinstallationen und historischer Bausubstanz.
Die aktuelle Wechselausstellung trägt den klangvollen Namen „HYPERsculptures“. Neben der außergewöhnlichen Größe der Kunstwerke bezieht sich „hyper“ auch auf die neuesten, innovativen Multimedia-Technologien, derer sich die ausstellenden internationalen Künstler:innen für ihre Lichtskulpturen bedienen. Den Anfang machte das Werk „Light Penomena“ von Giny Vos (NL) auf dem Museumsvorplatz. Dann tauchten die Besucher:innen über neunzig Minuten in eine faszinierende Welt, in der sie die Wirkung von Licht und die damit verbundene, teilweise veränderte Wahrnehmung der Räume erlebten.
Vorbei an scheinbar fliegenden, illuminierten Wortfragmenten führte der Weg zur Installation der textilen Skulptur „Ferment“, von Christine Sciulli (US). Dieser folgte das farbintensive, begehbare, raumfüllende Kunstwerk „Submergence“. Die internationale Künstler-Gruppe Squidsoup (UK) verwendet tausende einzelne Punkte aus schwebendem Licht, um das Gefühl von Präsenz und Bewegung im physischen Raum zu erzeugen.
Philip Vermeulen (NL) fasziniert mit seiner audio-visuellen, kinetischen Komposition: „10 Meters of Sound“: Vier zehn Meter lange, elastische und drehende Bänder beginnen sich zu wellen, wodurch ein Moiré-Muster entsteht, das sich bei weiterer Geschwindigkeit komplett verändert. Diese Formen verwirbeln zusammen mit den Geräuschen der Bewegung. Den Abschluss der Wechselausstellung bildet das Werk „Lichtquadrat-Resonanz-Objekt 2020“ von Julius Stahl (DE). Lichtstrahlen werden von kaum hörbaren Tönen in Schwingung versetzt. In den Bereichen der Dauerausstellung gab es weitere Farb- und Klanginstallationen; zum Abschluss eine „Regenwand“ in dunkler Umgebung, in der mittels Stroboskop Wassertropfen optisch Diamanten gleich von der Decke zum Boden fielen.
Nach der fachkundigen Führung in eindrucksvoller Atmosphäre genossen die WIR Frauen eine „Kunstpause“ bei Kaffee und Kuchen im gemütlichen „Café Moller“.
Die Wechselausstellung kann noch bis zum 30. April dieses Jahres besucht werden.
Text: Kimberly Wittlieb
Fotos: Petra Vennewald, Ulrike Wiesemann und Sabine Hoffmann