

… wie lange dauert das Anheizen einer Dampflok?
Am 11.04.2025 begrüßte Sabine Totzauer von den Eisenbahnfreunden Schwerte die WIR Unternehmerinnen zu einer individuellen Gruppenführung durch das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk (EAW) in Schwerte. Am Tor 1 nahm sie die Teilnehmerinnen mit auf eine Reise in die Vergangenheit, beginnend im Jahr 1914, wo am 24. März der Magistrat der Stadt Schwerte und die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung den Vertrag zum Bau des EAW und der Kreinbergsiedlung besiegelten. Im Oktober 1922 wurde die damals größte sowie modernste Zentralwerkstätte Deutschlands eröffnet, die ersten etwa 100 Werkswohnungen waren bezogen.
Der Dampflokbetrieb bei der Deutschen Bahn wurde im Oktober 1967 eingestellt. Anschließend war das Werk für die Wartung und Reparatur von Schwerlasttransportern sowie Sonderfahrzeugen der DB zuständig, ebenso für die Fertigung von Ersatzteilen, Hemmschuhen und Oberwagenlaternen. 1983 kam das endgültige Aus. Heute haben sich auf dem 220.000 qm großen Gelände ca. 40 Firmen und diverse Vereine angesiedelt.
Während der Tour schilderte die passionierte Eisenbahnfreundin auch anhand von Bildmaterial sachkundig und unterhaltsam die Arbeitsabläufe in den einzelnen Werkstätten. Sie erzählte interessante Anekdoten aus vergangenen Zeiten, beantwortete zahlreiche Fragen, berichtete an der heutigen Gedenkstätte über das Kapitel der mit Gewalt erzwungenen Arbeitskraft und die Besetzung des Werkes durch amerikanische Truppen am 12.04.1945.
Nach dem gut zweistündigen Rundgang und einem herzlichen Dankeschön an Sabine Totzauer, ließen die WIR Unternehmerinnen den Abend im Restaurant „Kutscherstube“ ausklingen.
Ein Tipp für Interessierte: Unter www.eisenbahn.schwerte.de gibt es Wissenswertes und eine Auswahl an Bildmaterial rund um das EAW.
Text: Kimberly Wittlieb
Fotos: Aus dem Archiv der Eisenbahnfreunde Schwerte und Uta Schyra-Wassermann